Mittwoch, 13. April 2011

Barb Wire (1996)

BARB WIRE  oder "SM in H&M"

Wenn in naher Zukunft alles scheisse wird, die Welt eher apokalyptisch aussieht und Thugs die Otto-Normal Bürger sind, könnte H&M beginnen Reizwäsche zu verkaufen! Damit sind die Probleme zwar nicht gelöst, aber alles schaut ein wenig geiler aus. David Hogan fiel der Comic Barb Wire in die Hände und er entschloss sich diesen zu verfilmen. Was daraus geworden ist, erfahrt ihr in den folgenden Absätzen.

ANALYSE:
In den USA herrscht Krieg: die Bürger hauen sich gegenseitig die Köpfe ein. Barbara Kopetski (Pamela Anderson) a.k.a Barb Wire, empfindet die Situation aber eigentlich recht angenehm und entscheided sich daher selbständig zu machen - mit einem Stripclub in dem sie selber die Hauptattraktion ist. Nebenbei bringt sie Menschen über den Jordan und steckt dafür ein paar Kröten für neues Lack weg. 
Die 'spezifisch talentierte' Schauspielerin
zeigt was sie kann...
Bei einem dieser Jobs mischt sie in schmutzigen Kreisen mit, wonach sich diese Kreise schließen und ein Menschenopfer verlangen. Die SM-Heldin wird sauer, weil ausgerechnet ihr Bruder dafür das Zeitliche segnen musste und will folglich Rache. 

Doch simultan kommt eine andere Frau daher und will etwas, das heutzutage mit einem Visum verglichen werden kann. Nun müssen zwei Dinge auf einmal erledigt werden. Das macht die ganze Geschichte so unglaublich kompliziert - wie in einem Softporno.
Am Ende gibts dann auch den Big Bang, allerdings ist dieser kein Orgasmus.
 PAMELA: Play-Bunny of the DD
In dieser Szene haben sich 10 Verweise
auf das Naziploitation-Genre versteckt.
Zwei davon sind sogar sehr leicht erkennbar!
Die Story in diesem Film ist recht bescheiden oder darf man sagen "nicht existent"? Ehrlich gesagt ist mir bei der ersten Sichtung nicht aufgefallen, dass es eine Handlung gibt. Ich glaubte mich in einer Lack & Leder-Modeschau zu befinden - nun nachdem ich die Geschichte kenne, weiss ich nicht, ob ich mich in einer lediglich Fetish-Show vielleicht wohler gefühlt hätte. Aber: wer nicht bewusst auf die Story achtet, wird keine abbekommen.

SEX und GEWALT in Silikon Valley
Nun zum Nudismus: der Film beginnt mit einem Strip. Gedämpftes Licht und dazu passende Musik. 
Der enge Anzug scheint nicht festgezurrt zu sein und der männliche Zuschauer erwartet das Unausweichliche - den Nipslip! Da kommt er dann auch, gefolgt von komplett blanken Titten. "Buah geil!" denkt sich der nicht informierte Zuschauer, der nur das Cover kennt und steckt die Hand schon mal in die Hose... doch dies macht wenig Sinn.

So vielversprechend das Intro auch sein mag, so ernüchternd sind die restlichen Minuten (und nochmal: ich rede hier nicht von der Handlung). Der maskumane Zuschauer sitzt gespannt da und wartet auf neue Einblicke, doch [SPOILER] diese bleiben ihm verwehrt [SPOILER-ENDE]

Zwar taucht Pam immer wieder mit neuen Mode-Schmankerln auf, doch ihre Nippel gehören Tommy Lee. So erquickend die modischen Experimente auch sein mögen, so ernüchternd ist das Ergebnis. Keine Horizontalakrobatik, keine weitere nackte Haut. Der Film spielt mit der Erwartung des notgeilen Maskumanen oder dem lesbischen Femanen. Der Wille nach neuem Lack lässt die madige Story nur so an einem vorbeiziehen und die Spieldauer ist vorbei, ehe der geneigte Zuschauer die saubere Hand aus der Hose zieht... Tja, was war das denn?
"Wir können auch, Anderson!
"
Ein Argument wär dieses hier:
Kein Film ist schlecht mit Udo Kier!



DIAGNOSE:
David Hogan's Film bietet eine Story die zwar Potential hätte, aber vom Regisseur nicht ausgeschöpft werden kann. Viel mehr liegt der Fokus auf der Fetish-Klamotte, dafür wird aber wenig nackte Haut gezeigt. 
Sicher verschafft die 'sexuell begabte' Protagonistin dem Film eine gewisse Fangemeinde bzw. einen Fame, unterm Strich kommt aber wenig dabei raus. Fünf Minuten nach der Sichtung sind sowohl Story als auch Kostüme vergessen (lädt dies zu einer Neusichtung ein?).

Dennoch: die Kleidung weiss zu begeistern und lässt ständig die Hoffnung auf 'Ablegen' aufkeimen. Dazu ist Pamela Anderson auch noch perfekt für die Darstellung des Charakters gewählt worden - trotz ihrer steifen Mimik und Brust. Daher an dieser
Stelle ganze zwei (2!) Trostpunkte für diesen Film
und damit gerade noch eine Wertung als Filmpression.

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