Dienstag, 12. April 2011

The Wild Hunt (2009)


The Wild Hunt (oder "MARP - Misogynic Action Role Playing")


LARP - Live Action Role Playing. Bei diesem Begriff schweben dem umwissenden Human Vorurteile und Bilder von Brillenträgern mit Plastikschwertern vor, die sich an Wochenenden im Wald versammeln und Elfenohren tragen. Allerdings kann dieses Spiel für manch einen auch Lebenserfüllung sein, ihm einen Rahmen bieten, in welchem er nie dagewesenen Enthusiasmus zeigt und bis zum Äußersten geht. Wozu dies führen kann, zeigt uns The Wild Hunt auf erschreckend realistische Art und Weise.

ANALYSE:

Alexander Franchi beginnt seinen Megafilm gleich mit einem kurzen Einblick in das Role Playing Leben... Kurz danach wacht Erik neben seiner Prinzessin Lyn auf, die ihm sagt dass sie auch schon wieder weg muss. Rollen spielen und Luft schnappen.
"Oh almighty Thor, tell me where
 to find the barber shop!"
Weil es in der Beziehung kriselt ist Erik ziemlich angespannt.

Nachdem seine holde Magd ihn nicht wie versprochen anruft, fährt er kurzerhand in das LARP-Land um nach ihr zu suchen. Dort angekommen merkt er, dass es den Geeks ernster ist, als es zuerst scheinen mag. Sie lassen ihn nur in Dekorum-Klamotte rumlaufen und haben ein ernsthaftes Problem damit, wenn der Besucher 'normal' spricht.

Gezwungen sich anzupassen, taucht Erik schneller in das Spiel als ihm Lieb ist. Weil er die 'Rettung seiner Freundin' aber über die Regeln der nerdigen Gemeinschaft stellt, bricht schon bald die Hölle auf Erden los - und das ist dann nicht gespielt.

So ernst die ersten drei Minuten noch wirken, so lustig ist die vierte. Ich kann hier nur mein Erlebnis, als Nichtsahnender im Kino zitieren. Weder Trailer noch Reviews durchgelesen saß ich in dem Film und erlebte einen coolen Comedy Streifen, der sich schön aufbaut, die Lustigkeiten des RPG aufzeigt und auf ein großes etwas gegen Ende der eineinhalb Stunden zuläuft. Dass alleine die letzten 15 Minuten The Wild Hunt als Horror-Thriller in mein Gehirn brennen sollten, zeugt von einer Intensität und Fähigkeit des Regisseurs.

Dieser Film ist einer der drei bisher von mir entdeckten Anti-Frauen Filmen. Neben Antichrist und Possession verliert auch der Wild Hunt Zuschauer die Lust daran, sich ein Weibchen zu halten.

"Odin, verrate mir, wer stopft mich heute?"
Unfähig ihre Gefühle auszudrücken und aufge- fressen von Selbsthass, der durch ständig neue dumme Aktionen nur weiter an- geschürt wird, werden die Frauen als böse und auf ihre Weise als dumm dargestellt.

Keine Kontrolle über sich selbst, null Selbstbewusst- sein, kein cooler Job - ein Scheissleben, dass nur dazu dient auf dem Macker abgeladen zu werden.
In allen drei Filmen gibt es aber diesen Idioten, der den hysterischen, wildgewordenen und in ihrer eigenen Welt lebenden Vaginesen den Hof machen will, trotz aller Widerstände.

Natürlich endet eine solche Liebe tragisch, aber das hat Mutter ja bestimmt schon prophezeit und der eigene Verstand sowieso. Dem Betrachter aber stellen sich verschiedene Fragen: ist ein solches Wesen tatsächlich begehrenswert? War früher alles besser? Wollen wir tatsächlich die Frauenquote in Beruf und Politik?

Sieht man nur einen solchen Film, bleiben die Fragen unbeantwortet... bis man dann den nächsten sieht.


DIAGNOSE:
The Wild Hunt beginnt lockerleicht und bringt durch lustige Situationen das LARP-Game an den Mann. Die Prinzessin in diesem Film ist sich ihrer selbst unsicher und bringt dadurch zwei Männer, bzw. deren Lager gegeneinander auf. Der Zuschauer wird in eine fremde konstruierte Welt förmlich hineingesogen um dort ein unglaublich schockierendes Ende zu sehen.
So simpel zwar die Story klingen mag, so unglaublich intensiv erlebt der Filmfreund den Wechsel der Stimmung in Camp Candy.

Wer glaubt Frauen seien immer gut und Rollenspiele nur was für Kinder, kann mit diesem Film eine Menge lernen. Absolute Empfehlung meinerseits!


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